Sie ist das sichtbare äußere Zeichen der Zusammengehörigkeit, aber auch das Symbol für Ehre, Treue und Kameradschaft.
Geschichtliches
Als Stammes- oder Feldzeichen sind Fahnen im Morgenland seit dem frühen Altertum bekannt. Auch im römischen Heer erfuhren sie zahlreiche Verwendung. Seit dem 11. und 12. Jahrhundert gab es in Italien und Deutschland sogar besondere Fahnenwagen, die so genannten Karraschen (Caroccio). Das spätere Mittelalter bezeichnet die Fahne als Banner oder auch Paniere (Panier). Die Fahnen der Reiterei hießen Standarten. Nachdem auch die Artilleriegeschütze in den Anfängen durch Pferde gezogen wurden, hat auch diese Waffengattung die Standarte.
Verwendung
Ursprünglich dienten die Fahnen im Kampf als Orientierungspunkt für die Soldaten und Truppenteile. Daher rührt auch der Name Fähnlein für eine bestimmte Anzahl von Kämpfern im 16. und 17. Jahrhundert. Aus dieser Bindung der Einheiten an ihre Fahne konnte auch deren Bedeutung als Symbol für militärische Ehre und Treue (jeder Soldat leistet auch heute noch den Fahneneid). Fahnenflucht gilt nach wie vor als schwerstes Vergehen von Soldaten.
Bedeutung
Dadurch wurde die Fahne quasi zum Heiligtum, das sowohl kirchlich geweiht wie auch an besonderer Stelle aufbewahrt wurde. Nicht nur den Militärangehörigen, auch der Fahne an sich wurden die militärischen Ehrenbezeugungen dargebracht. Als Fahnenträger bevorzugte man nur ausgesuchte Leute, die Fähnriche, meist Junker im Offiziersrang. Später gab man diese Aufgabe auch an verdiente Unteroffiziere oder Anwärter.
Die Verteidigung der Fahne war stets soldatische Pflicht. Die Eroberung einer feindlichen Fahne war eine Ruhmestat, der Verlust der eigenen galt als Schande. Die Namen der Soldaten oder Offiziere, die mit der Fahne in der Hand gefallen waren, wurden auf einem silbernen Ring an der Fahnenstange angebracht. Im Gefecht beschädigte Fahnen erhielten ebenfalls silberne Ringe, auf denen das Geschehnis vermerkt war. Hohes Alter und Spuren besonderer Kampfhandlungen galten seit je als besondere Zierde der Fahnen. Eroberte Fahnen und Standarten waren die schönsten Siegestrophäen und wurden selbst nach Friedensschluss nicht herausgegeben, sondern im Zeughaus oder in Kirchen aufgestellt.
Mit der Änderung von Kriegstechniken und speziell der Aufgabe der geschlossenen Schlachtenreihe verlor die Fahne als taktisches Feldzeichen an Bedeutung. Im Ersten Weltkrieg wurden die Fahnen noch mitgenommen, aber mit Beginn des Stellungskrieges nach Hause gebracht.