Von der Idee zu einem Feriendomizil für Mitglieder
Aus dem Kreis der damaligen jungen aktiven Artilleriebundmitglieder sowie der ehemaligen Kriegsteilnehmer (Altsoldaten) entstand der Gedanke für ein Gemeinschaftshaus. Es war das Bodental, die Saualpe und die Turracherhöhe im Gespräch, wobei das Bodental und die Saualpe wegen der damaligen außergewöhnlich schlechten Straßenverhältnisse gleich ausschieden. So fiel die Entscheidung auf die Turracherhöhe.
Mit den Grundbesitzern, Rechtsanwalt Dr. KLEINSZIG sowie Herrn KRAPPINGER aus ST. VEIT/GLAN kam es am 10 03 1969 zu Verhandlungen über dieses Grundstück. Die fragliche Parzelle, ca. 1000 m2, wurde zu einem Preis von ATS 25.- je m2 gekauft, wobei die Unteroffiziere der Brigade-Artillerie-Abteilung 7 die Hälfte der Grundkosten übernahmen. Am 10 08 1969 wurde der Kaufvertrag abgeschlossen. Bei den Vermessungsarbeiten hat sich Kamerad MITTEREGGER mit dem beauftragten Geometer die Arbeit geteilt.
Dem eigens dafür gegründeten Bauausschuss unter dem Vorsitz des damaligen Landesobmannes Ignaz TRIEBELNIG und den Mitgliedern, dem Kommandanten der Brigade-Artillerie-Abteilung 7 Herrn Oberstleutnant Georg SCHRAMAYER und den Unteroffizieren KNAPP, SPREITZER, PANSI, KLEEWEIN, STEGER und GOVEKAR, sollten in der Folge einige Tiefs widerfahren. Von den Altsoldaten waren dabei: Kamerad MITTERER, HOFER, KLIER und LEIRUTZ.
Am 20 06 1969 erfolgte von der steiermärkischen Landesregierung die Umwidmung des Grundstückes von „Alpe“ auf „Baugrund“.
Bei der Bank für Kärnten wurde ein Baukostenkonto eröffnet – Kontostand ATS 16.959,70. Das erforderliche Geld wurde auf verschiedenartigste Weise beschafft:
Bausteine im Gegenwert von ATS 200.000.- wurden aufgelegt und verkauft.
Bei der Bank für Kärnten wurde ein Kredit über ATS 200.000.- aufgenommen, Gutsteher dafür waren der Landesobmann Ignaz TRIEBELNIG und der Kassier Rupert LATTACHER.
Ende November 1969 wurde das vom Kirchenbau in LENDORF übrig gebliebene Bauholz angekauft und mit einem LKW der Firma REININGHAUS auf die TURRACH gebracht.
LO TRIEBELNIG spendete von seiner aufgelassenen Lagerhalle Bauelemente zur Errichtung einer Bau- bzw. Unterkunftshütte für 8 bis 10 Personen.
Das Bundesministerium für Landesverteidigung, damals unter dem Bundesminister PRADER, genehmigte uns mit Schreiben vom 10 05 1969 den Pioniereinsatz zum Grundaushub, für die Durchführung der Sprengarbeiten, sowie für 30 Kfz-Einsätze für den Materialtransport.
Der Grundaushub stand jedoch unter einem schlechten Stern:
Die Schubraupe fiel schon am ersten Tag wegen eines technischen Gebrechens aus. Die herbeigeholte zweite Schubraupe versank im Morast und konnte nur mit Seilwinde und LKW wieder geborgen werden.
Der Baugrund selbst war weitgehend felsig, sodass umfassende Sprengarbeiten erforderlich waren.
Die ersten Arbeiten, das Planieren des Baugrundes wurden von den Kam. TRIBELNIG und KLIER, sowie von den Unteroffizieren SPREITZER, KOSSEL, STRANNER und KUGLITSCH durchgeführt.
Die Baupläne, gezeichnet vom Kamerad Architekt KLIER mussten einige Male überarbeitet werden, bis die Genehmigung der Baubehörde erfolgte.
Am 26 09 1971 konnte man die Gleichenfeier durchführen, die Errichtung des Rohbaues stand unter der Verantwortung des Baumeisters SCHUSCHU aus KEUTSCHACH. Zu dieser Gleichenfeier kamen etwa 160 Kameradinnen und Kameraden zusammen. Unter anderem konnte Landesobmann TRIEBELNIG Herrn Oberstleutnant SCHRAMAYER mit Gattin, seine Offiziere und Unteroffiziere der Brigade-Artillerie-Abteilung 7 und noch zahlreiche andere Mitglieder des Kärntner Artilleriebundes zu dieser Gleichenfeier begrüßen.
In seiner Festansprache würdigte Landesobmann TRIBELNIG den Einsatz aller am Bau beteiligten Kameraden, insbesondere Herrn Vizeleutnant KNAPP und Herrn Schuldirektor Hauptmann PROISSL.
Ein besonderer Dank wurde dem Unteroffiziers-Korps der Brigade-Artillerie-Abteilung 7 ausgesprochen, das mit manueller Hilfe tatkräftig zur Entstehung des Rohbaues beitrug.
Ab 1972 wurden, nachdem der Großteil der vorhandenen Geldmittel aufgebraucht war, nur mehr Arbeiten, die nicht viel Geld erforderten, von den aktiven Kameraden und den Altsoldaten durchgeführt.
1975 kam der Wasseranschluss.
1976 wurden die Grabungsarbeiten für das Stromkabel vom Transformator KRAPPINGER bis zu unserem Haus eigenhändig durchgeführt. Dieser Graben hatte eine Länge von 260 m und eine Tiefe von 1,80 m, und das in zum Teil felsigem Gelände. Sämtliche Beteiligten mussten damals Schwerstarbeit verrichten.
Die Sanitär- und Installationsarbeiten wurden vom Kameraden MITTERER, dem Sohn des damaligen stellvertretenden Landesobmann Franz MITTERER kostenlos durchgeführt.
Sämtliche Elektroarbeiten wurden von Vizeleutnant KLEEWEIN unter tatkräftiger Mithilfe des Kameraden David JANESCH erledigt.
Die Verglasungsarbeiten, teilweise mit Isolierglas, sowie die Türverglasungen wurden von der Firma SPRANGER-TRIEBELNIG gespendet.
Das Glasbausteinfenster im Stiegenhaus mit der Heiligen BARBARA wurde von der Firma KOGLER & KOMAR gespendet.
Für die Tischlerarbeiten, Holzfenster und Türen, stand Kamerad Bernhard STRASSER.
Die Maurerarbeiten, Verputzarbeiten innen und außen, haben die damals aktiven Kameraden in ihrer Urlaubszeit in gesamt fünf Wochen fertig gestellt.
Materielle Unterstützung wurden erbracht von:
den WIETERSDORFER Zementwerken für den Zement
der Firma Elektro SCHWARZ und der Firma HORNAUS für das Elektromaterial
der Firma WILLNER für Geschirr und Gläser
dem Kameraden Gerhard BERGER für sämtliche Verfliesungen an Wänden und Böden
der Firma FILLI für die Beistellung der Baumaschinen
dem Ziegelwerk RUESS für die gespendeten Ziegel für die Zwischenwände.
Finanzielle Unterstützung wurde erbracht durch:
Kamerad Siegfried WALLNER für ATS 100.000.-
den Kameraden der ehemaligen Gebirgsjäger für ATS 5.500.-
den Kameraden der 139er Gebirgsjägern für ATS 3.000.- und
der Kärntner Landesregierung für ATS 2.000.- (Subvention).
Nicht zuletzt aber gilt unser Dank den verstorbenen Kameraden STRIEDER, MITTERER und WACHTER, die dieses Werk unterstützten und mitgearbeitet haben, sowie allen Artilleriebundmitgliedern für ihre zusätzlichen Spenden und deren Arbeitseinsatz.
Weihnachten 1977 war alles soweit fertig gestellt und eingerichtet, sodass zu Silvester die ersten Urlauber untergebracht werden konnten.
Am 18. Juni 1978 war es dann soweit: Das Barbarahaus wurde von Herrn Militärdekan Monsignore Felix MAIER und dem evangelischen Geistlichen Professor HILDEBRANDT im Rahmen einer Feldmesse feierlich geweiht. Beide Geistlichen würdigten die Initiative zu diesem Gemeinschaftswerk und bezeichneten diese „als Ausdruck innerer kameradschaftlicher Verbindung“. Sie betonten auch, „dass alle Begegnungen in diesem Haus nur friedlichen Bestrebungen Raum geben und ausschließlich humanitären Zielen dienen mögen“.
Begrüßen konnte Landesobmann TRIBELNIG bei dieser Feier auch den Artillerieinspektor des II. österreichischen Bundesheeres Herrn Brigadier Alfred BAUER, den Regimentskommandanten Herrn Oberstleutnant SCHRAMAYER, den Ehrenobmann Major DONNER-GRABOIS, den Bürgermeister von PREDLITZ-TURRACH, Vertreter der Gebirgsjägerdivision 139 mit Kameraden ELLERSDORFER, Herrn Oberst JESSENITSCHNIG, den Vertreter des Kärntner Abwehrkämpferbundes Kameraden SCHMIDT, als Vertreter der Traditionsträger, des österreichischen Kameradschaftsbundes, in Vertretung des Präsidenten, Herrn Oberst PRISLAN, sowie alle Gäste, Kameradinnen und Kameraden und deren Familienangehörigen.
Etwa 400 Personen jeden Alters haben bei der Einweihung des Barbarahauses bewiesen, dass man seitens der Zivilbevölkerung den Alt- und Aktivsoldaten die gebührende Ehre zukommen lässt.
1999 wurde das Haus an das öffentliche Kanalnetz angeschlossen.
Das Haus umfasst 8 Zimmer mit gesamt 18 Betten, eine Gemeinschaftsküche, einen Gemeinschaftsaufenthaltsraum, sowie die dazugehörigen Nebenräume.
Die Finanzierung des Hauses, welches wohl eine einmalige und herausragende Leistung unserer Kameradschaft darstellt, setzte sich aus Erlösen von diversen Veranstaltungen wie „Barbarafeier“, Sommerfesten, Bausteinen, Spenden und zum Teil aus Mitgliedsbeiträgen zusammen.
Ein besonderer Dank gebührt auch dem Kameraden PANSI, welcher von Beginn an (1969) die Buchhaltung und die Kasse für das Bauvorhaben mustergültig geführt hat, dem Kameraden KNAPP, der von 1976 bis 1989 die Verwaltung übernahm und dem Kameraden JUG, der die Verwaltung dieses Hauses von 1990 bis 2009 durchführte, was viel Arbeit und Sorgen mit sich bringt.
Weiters gebührt ein besonderer Dank all jenen Kameraden, welche sich bei den diversen Saison- und Reparaturarbeiten besonders hervorgetan haben und hervortun, allen voran Kamerad Florian HORNBOGNER.
2000 die Einrichtungsgegenstände in den Zimmern ausgetauscht.
2005 erfolgte die Errichtung einer Steinschichtung.
2006 wurden an drei Seiten die Fenster und Türen ausgetauscht.
In der Zeit vom 23. Juli bis 22. Dezember 2008 wurde das Haus aus- bzw. umgebaut und im ersten Abschnitt (1. Obergeschoss und Dachgeschoss)generalsaniert. Es entstand ein Zubau, das Dach wurde verlängert, eine Dachgaube eingebaut und neu eingedeckt. Zudem musste das Dach gehoben und abgespreizt werden. Die sanitären Anlagen wurden erneuert. Im Dachgeschoss sowie im ersten Obergeschoss wurden Duschen errichtet. Ein Einbett- und ein Zweibettzimmer kamen dazu. Zudem wurde das gesamte Gebäude isoliert.
2010 wurde ein Holzhütte mit Abstellraum errichtet bzw. zugebaut.
Unser Barbarahaus ist nach der Schutzpatronin der Artillerie, der Heiligen Barbara benannt. Sie möge weiterhin ihre schützenden Hände über dieses Gebäude halten.